
Über Manuka-Honig
Ein vielseitiges und einzigartiges Naturprodukt
Die Südseemyrte
Die Südseemyrte (Leptospermum scoparium), auch Neuseelandmyrte oder Manuka genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Myrtengewächse. Sie ist in den bergigen Regionen Neuseelands und des südöstlichen Australiens beheimatet. In Neuseeland wächst sie vom Tiefland bis in subalpine Regionen. Ihre Lebensräume sind insbesondere offene Hänge, Flussufer, Waldränder und Gebüsche. Die Südseemyrte ist eine Verwandte des australischen Teebaums und aus ihr werden insbesondere Manukaöl und Manuka-Honig gewonnen. Wie alle Pflanzen der Familie der Myrtengewächse ist auch die Südseemyrte äusserst robust und benötigt für ihr Wachstum bis auf einen feuchten Boden sehr wenig Nährstoffe.
Die Südseemyrte als Heilpflanze
Die Möglichkeit medizinischer Anwendung wurde in Europa vom Botaniker Joseph Banks beobachtet, ein Mitglied der Expedition James Cooks. Er beobachtete, wie die Maori unterschiedliche Bestandteile der Südseemyrte verwendeten, um damit Leiden wie z. B. Magen-Darm-Beschwerden, Erkrankungen der Blase, Erkältungen, Hautkrankheiten und sogar Wunden zu kurieren.
Die Pflanze enthält ätherische Öle, Manukaöl, welche antientzündlich und antibakteriell wirken. Aus ihr gewonnener Honig hat in kleineren Studien Wirkungen gegen Helicobacter pylori, chronische Wunden und Hautinfektionen gezeigt.
Der Manuka Honig
Der Manuka-Honig wird aus dem Blütennektar der Südseemyrte erzeugt und wird traditionell als Naturheilmittel verwendet. Dem Manuka-Honig konnten antibakterielle Eigenschaften nachgewiesen werden.
Die Ureinwohner Neuseelands, die Maori, verwendeten traditionell Blätter und Rinde bzw. deren Auszüge sowie den Honig des Manuka-Baums zur äusserlichen Desinfektion und Unterstützung der Heilung von Wunden und Entzündungen. Bei Erkältungen, Blasenentzündungen und anderen Infektionen kam der Honig natürlich auch zum Einsatz. Angeblich haben neuseeländische Farmer bereits in den 1930er Jahren Manuka-Honig an ihre Kühe verfüttert, um diese robuster gegen Krankheiten zu machen.
Kommerzielle Manuka-Honige werden hinsichtlich ihrer antibakteriellen Aktivität mit einem sogenannten Unique Manuka Factor (UMF) gekennzeichnet. Dieses Label wird vom neuseeländischen Verband Unique Manuka Factor Honey Association an Lizenznehmer vergeben.
Inhaltsstoffe
Als wesentlichen Inhaltsstoff enthält Manuka-Honig neben den Zuckern des Honigs in wechselnden Mengen das nicht-peroxidisch antibakteriell wirksame Zuckerabbauprodukt Methylglyoxal (MGO). Das Methylglyoxal entsteht in der Honigwabe durch Dehydratation des im Nektar der Blüten des Manukastrauchs enthaltenen Stoffes Dihydroxyaceton. Im Nektar selbst ist noch kein Methylglyoxal enthalten. Dieser Stoff entwickelt sich offenbar erst nach der Aufnahme des Nektars durch die Bienen und den Transport in den Bienenstock.
Das Institut für Lebensmittelchemie der Technischen Universität Dresden konnte die Konzentration des Stoffwechselproduktes Methylglyoxal in bestimmten Manuka-Honigen aus Neuseeland messen und dessen antibakteriellen Einfluss in-vitro nachweisen. Besonders bakterizide Eigenschaften wurden gegen die Erreger Staphylococcus aureus und Escherichia coli festgestellt.
Der mittels einer HPLC-Methode ermittelte Methylglyoxal-Gehalt ist bis zu 100fach höher als in konventionellen Honigsorten. Aufgrund seiner molekularen Eigenschaften hat Methylglyoxal eine hohe Stabilität, sodass sich selbst beim Erhitzen des Honigs der Methylglyoxal-Gehalt nicht verringert.
Produktfälschungen
Gemäss Angaben der neuseeländischen Produzenten, werden jährlich in etwa 1700 Tonnen Manuka-Honig produziert und verkauft. Weltweit werden jedoch jährlich über 10'000 Tonnen angeblicher Manuka-Honig verkauft! Demnach ist nur jeder fünfte bis sechste Manuka-Honig auch authentisch. In Laboruntersuchungen wurde festgestellt, dass in den Fälschungen meist gar kein Methylglyoxal - der eigentliche wertgebende Inhaltsstoff des Honigs, enthalten war. Es wurden sogar schon Spuren von Sirup gefunden welcher zur Streckung des Honigs verwendet wurde.
Um sicher zu gehen authentischen Manuka-Honig zu kaufen, sollte auf die Prüfsiegel mit den Bezeichnungen MGO oder UMF geachtet werden. Des Weiteren sind authentische Hersteller auf der Homepage von Unique Manuka Factor Honey Association als offizielle Lizenznehmer gelistet.